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Implantate

Implantate

Ein Implantat ersetzt einen fehlenden Zahn und besteht aus mehreren Komponenten. Das Implantat selbst wird als künstliche Zahnwurzel in den Knochen eingebracht. In dem Implantatkörper wird ein Aufbau (Abutment) verschraubt. Dieser Aufbau dient zur Befestigung des eigentlichen Zahnersatzes, zum Beispiel eine Zahnkrone, Brücke oder Prothese. Implantate sind zumeist aus Titan, einem sehr gut verträglichen Metall, und verwachsen fest mit dem Kieferknochen. Längen und Durchmesser eines Implantats werden passend zum Knochenangebot ausgewählt. Implantate können nach dem Einbringen in den Kieferknochen direkt versorgt werden. Zumeist wartet man aber die Einheilung in den Knochen für einige Wochen beziehungsweise Monate ab.

Welchen Vorteil haben Implantate?

Implantate ersetzen fehlende Zähne und verleihen dem notwendigen Zahnersatz durch die künstliche Zahnwurzel einen festen Halt. Sie schließen einzelne Zahnlücken, ohne dass dabei – wie beim Schluss durch eine Brücke –, die gesunde Zahnsubstanz der Nachbarzähne beschliffen werden muss. Implantate reduzieren den Knochenabbau in zahnlosen Kieferabschnitten, weil sie die Kaukräfte auf den Kiefer übertragen. Durch das Setzen von Implantaten wird es oft möglich, einen festsitzenden Zahnersatz zu integrieren, wo sonst nur ein herausnehmbarer Zahnersatz, eine Prothese, möglich wäre.

Nicht immer ist das Einbringen von Implantaten in den Kiefer möglich. Voraussetzung ist stets eine ausreichende Dicke und Breite des vorhandenen Kieferknochens. Auch einige Erkrankungen können eine Behandlung mit Implantaten ausschließen oder erhöhen das Risiko für den Verlust von Implantaten. Dazu gehört zum Beispiel eine unbehandelte Parodontitis und ein unbehandelter oder schlecht eingestellter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

Bei bestimmten Knochenleiden, Störungen der Blutgerinnung und Wundheilung, Immunschwäche, schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch und manchmal auch bei psychischen Erkrankungen ist die Versorgung mit Implantaten kritisch abzuwägen.

Nikotinkonsum ist ebenfalls ein starker Risikofaktor. Bei Raucherinnen und Rauchern heilen Implantate schlechter ein und lockern sich auch häufiger als bei Nichtrauchern und Nichtraucherinnen. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist außerdem eine sehr gute Mundhygiene. Dabei kommt es darauf an, dass Sie die Zähne und die Implantate regelmäßig und vor allem gründlich reinigen.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung mit Implantaten ist eine gute Mundhygiene. Ihr Praxisteam zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Mundhygiene optimieren können. Bestehende Entzündungen, zum Beispiel Gingivitis (Zahnfleischentzündung) oder Parodontitis, müssen vor der Implantation fachgerecht durch den Zahnarzt behandelt werden. Ein Diabetes muss behandelt und gut eingestellt sein.

Wenn Sie das Rauchen jetzt aufgeben, leisten Sie einen wichtigen zusätzlichen Beitrag für den Erfolg der Implantattherapie. Mitunter macht ein unzureichendes Knochenangebot zunächst den Aufbau von Knochen notwendig (Augmentation).

Wie wird ein implantat gesetzt?

Das Zahnfleisch über dem Kieferknochen wird zunächst mit einem kleinen Schnitt eröffnet. Dann wird mit einem Bohrer das Implantatbett geschaffen, in welches das Implantat eingedreht wird. Zumeist wird die Schleimhaut mit einer Naht wieder verschlossen und die Einheilung des Implantates im Knochen abgewartet. Das Implantat wird anschließend durch einen zweiten kleinen chirurgischen Eingriff wieder freigelegt. Nun kann die Krone oder anderer Zahnersatz befestigt werden. Welches Implantatsystem und welche Versorgung für Sie in Frage kommt, wird Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt gemeinsam mit Ihnen individuell entscheiden.

Schematische Darstellung, wie ein Implantat gesetzt wird
Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern.

Was kann ich tun, damit mein Implantat möglichst lange hält?

Zahnimplantate werden bereits seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Studien zeigen, dass 95 von 100 Implantaten weit länger als fünf Jahre halten. Damit das auch für Sie gilt, sollten Sie Folgendes beherzigen:

In allen Phasen der Behandlung ist  eine gründliche Reinigung und Pflege des Implantats besonders wichtig. Ihr eigener täglicher Einsatz bei der Mundhygiene ist für Ihre Implantate also überlebenswichtig!

Genauso bedeutend ist allerdings der regelmäßige Kontrollbesuch in der Zahnarztpraxis. Wie oft Sie kommen, entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Praxisteam. Üblich sind Abstände von drei bis sechs Monaten. Bei diesen Besuchen werden Implantate, Zähne und Zahnfleisch kontrolliert und professionell gereinigt. Dabei werden insbesondere auch Bereiche gereinigt, die Sie zu Hause nicht erreichen können.

Die professionelle Implantatreinigung ist aufwändiger und dauert daher auch länger als die Reinigung von Zähnen.

Das Rauchen ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Implantatverlust. Sie sollten es daher möglichst aufgeben.

Mukositis und Periimplantitis

So wie bei Zähnen kann es durch den bakteriellen Biofilm auch zu entzündlichen Veränderungen und dem Abbau von Kieferknochen um die Implantate kommen. Man unterscheidet eine Mukositis – eine Entzündung der Weichgewebe um das Implantat – und eine Periimplantitis, bei welcher die Entzündung auch einen Abbau des periimplantären Knochens verursacht.

Mukositis und Periimplantitis sind für Sie kaum erkennbar. Deswegen sind regelmäßige Kontrollbesuche in der Praxis wichtig.
Beim Verdacht auf eine Entzündung sollten Sie diese möglichst bald aufsuchen.

Mukositis und Periimplantitis verlaufen zumeist schmerzfrei und können sich entwickeln, ohne dass Sie deutliche Zeichen davon wahrnehmen. Auch deswegen sind regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt oder bei der Zahnärztin so wichtig. Deutliches Alarmzeichen ist eine erhöhte Blutungsneigung des Zahnfleisches. Allerdings ist auch dies für Sie selbst nur schwer erkennbar. Am ehesten bemerken Sie es beim Zähneputzen, wenn beim Ausspülen oder bei der Arbeit mit der Zahnzwischenraumbürste oder mit der Zahnseide Blut zu sehen ist.

In der Einheilungsphase ist das zunächst ganz normal. Durch sehr gute Mundhygiene, auch trotz der Blutung, tragen Sie dazu bei, dass sich das Gewebe schnell beruhigt. Haben Sie Ihre Implantate schon länger und stellen eine Blutungsneigung fest, so kann das auf eine Mukositis oder Periimplantitis hinweisen.

Mögliche weitere Zeichen einer Entzündung sind neben der erwähnten Blutungsneigung auch eine Schwellung der Schleimhaut sowie Mundgeruch oder ein schlechter Geschmack im Mund. Ein Zahnarztbesuch wird auch dann notwendig, wenn Sie eine Lockerung Ihres Zahnersatzes oder Implantats bemerken.

Regelmäßige Kontrollen durch Ihre Zahnärztin oder Ihren Zahnarzt und professionelle Zahn-/Implantatreinigungen tragen zur Früherkennung bei und können eine Mukositis und Periimplantitis verhindern. Nehmen Sie daher unbedingt die Kontrolltermine (Recall) wahr und suchen Sie Ihre Praxis auch zwischen den Terminen auf, wenn Sie Entzündungszeichen feststellen.

Die professionelle Entfernung der bakteriellen Beläge auf der Implantatoberfläche ist die Grundlage einer jeden Behandlung. Möglicherweise sollten Sie antibakterielle Mundspülungen oder Gelees verwenden. Manchmal wird Ihnen auch ein Antibiotikum verschrieben.

In weiter fortgeschrittenen Stadien kann ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig werden. Manchmal ist auch die Entfernung des Implantats notwendig. Grundsätzlich gilt: Je früher eine Entzündung festgestellt wird, desto besser und erfolgreicher kann sie behandelt werden. Nehmen Sie auch deswegen die Kontrolltermine in Ihrer Praxis unbedingt wahr.

Früherkennung ist wichtig für eine erfolgreiche Therapie. Zusätzlich zur professionellen Entfernung der bakteriellen Beläge empfiehlt Ihre Praxis gegebenenfalls noch antibakterielle Mundspüllösungen oder Gelees.

RatGeber Implantate

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